
In den Jahren 1898/99 bis 1910 wurde unser jetziges Schulgebäude errichtet. Es ist unter Denkmalschutz gestellt worden (hier finden Sie den Link zum Landesdenkmalamt Berlin).
Die Geschichte unserer Schule ist eng mit der Entwicklung des Stadtteils Schöneweide verbunden, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1879 zurückreichen. Der Name „Schöneweide“ geht auf einen früheren Ausflugsort mit idyllischer Weidelandschaft zurück. Später wurde der Bezirksteil in Ober- und Niederschöneweide aufgeteilt. Während Niederschöneweide um 1800 noch ein nahezu unberührtes Waldgebiet mit lediglich 29 Einwohnern war, wuchs die Bevölkerung stetig an. 1873 erlangte der Stadtteil seine Unabhängigkeit von Köpenick und entwickelte sich zunehmend weiter.
Bereits 1879 wurde die erste Schule in Niederschöneweide gegründet, gefolgt von der feierlichen Einweihung der Schule in der Hasselwerderstraße im Jahr 1899. Diese galt mit ihrer eigenen Duschanlage als modernste Schule Berlins. Die Aula wurde damals vorwiegend für Gottesdienste genutzt. Mit dem Ausbau der Kanalisation im Jahr 1906 und der zunehmenden Industrialisierung von Schöneweide stieg die Einwohnerzahl weiter an, was auch eine wachsende Nachfrage nach Bildungseinrichtungen mit sich brachte. Der Anschluss an das S-Bahnnetz 1927, ermöglicht durch den bereits 1876 errichteten Fernbahnhof, trug zusätzlich zur Entwicklung des Stadtteils bei.
Inmitten dieser geschichtsträchtigen Umgebung ragt unser heutiges Schulgebäude als markanter roter Backsteinbau im Stil der norddeutschen Spätgotik aus dem Stadtbild heraus. Doch die Architektur des Gebäudes blieb nicht unberührt von den Veränderungen der Zeit. 1972 wurde während einer umfassenden Generalrekonstruktion – trotz laufendem Schulbetrieb – der Uhrenturm mitsamt der Turmuhr aufgrund von Einsturzgefahr entfernt. Zudem wurde die feste Bestuhlung aus der Aula entfernt, die zuvor bereits entnommene Glocke dem Altstoffhandel übergeben und weitere dekorative Elemente beseitigt. Dadurch verlor das Gebäude einen bedeutenden Teil seines ursprünglichen Charmes.
Ein Jahr später, 1973, erhielt die Schule den Namen „Arkadi Gaidar“, benannt nach dem sowjetischen Kinderbuchautor, dessen Werke Teil des Unterrichts waren und in der damaligen Kinder- und Jugendorganisation intensiv behandelt wurden. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Schule 1991 offiziell als Grundschule eingestuft. 1993 erhielt sie nach einer Abstimmung den heutigen Namen „Grundschule an der alten Feuerwache“, da sich in unmittelbarer Nähe, in der Grünauer Straße 9, eine ehemalige Feuerwache befindet, die im selben Stil wie die Schule und die kleine Turnhalle errichtet wurde.
In den Jahren 2002/03 wurde die „Grundschule am Birkenwäldchen“ aufgrund sinkender Schülerzahlen als Filiale unserer Schule eingegliedert. Bis zur Schließung der Filiale im Schuljahr 2005/06 wurden dort Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 4 unterrichtet. Im Schuljahr 2018/19 ist auch der Modulare Ergänzungsbau (MEB) eröffnet worden, um auf die steigende Schülerzahlen adäquat zu reagieren, denn in den letzten zehn Jahren hat sich die Schülerzahl an der Schule mehr als verdoppelt.
Diese geschichtliche Entwicklung zeigt, wie eng unsere Schule mit dem Wandel des Stadtteils Schöneweide verknüpft ist und wie sie sich über Jahrzehnte hinweg stetig an neue Gegebenheiten angepasst hat.